
Vergissmeinnicht
Eine Frühlingsblume, die es mir über viele Jahrzehnte sehr angetan hat, ist das Vergissmeinnicht. Die kleinen, blauen, fünfblättrigen Blüten, die in der Mitte ein gelbes „Auge“ haben, erinnern in der Form an das Ohr einer Maus, weshalb es auch im lateinischen Namen (Myosotis) so benannt ist. Dieser Name wird seit dem 15. Jahrhundert verwendet, denn zuvor wurde es „Blauer Augentrost“ oder „Blaues Mausöhrlein“ genannt.
Es gibt einige Geschichten rund um das Vergissmeinnicht, die sich auf seine Namensgebung beziehen. Einer Sage nach, hatte das kleine blaue Blümchen, nach seiner Namensgebung durch den lieben Gott, seinen Namen einfach vergessen. Bei all den anderen Blumen fragte es nach, aber keine von ihnen konnte ihm seinen Namen nennen. So ging es etwas beschämt zurück zum lieben Gott und fragte bei ihm nach. Dieser sagte nur zu ihm: „Vergiss mein nicht!“, was das Blümchen seither auch beherzigte. (Quelle: Theodor Vernaleken, Alpensagen, Wien 1858, Nr. 210, zit. nach Sagen aus Vorarlberg, Hrsg. Leander Petzoldt, München 1994, S. 288)
Der Namen dieser schönen Blume im Englischen heißt „forget-me-not“ und im Französischen „ne m’oubliez pas“. Aber auch die Chinesen nennen es liebevoll „wu wang cao“, was jeden auffordert, das „Nicht vergessen Kraut“ gut im Gedächtnis zu behalten. Nicht von ungefähr symbolisiert es auch in der Blumensprache tiefe und aufrichtige Gefühle, die mit dem Versprechen verbunden sind, jemanden niemals zu vergessen.
Diesen Beitrag widme ich Marisa Herzog, der Gründerin der Lehrmittelperlen.
Bild: Glueck-Auf