Nichts ändert sich?
Ein furchtbarer, orkanartiger Sturm tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und die vom Wind aufgepeitschten meterhohen Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand.
Nachdem das Unwetter langsam nachgelassen hatte, klarte der Himmel endlich wieder auf. Am Strand lagen aber unzählige Seesterne, die von der Strömung an den Strand gespült worden waren.
Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, bückte sich, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf jeden wieder zurück ins Meer.
Ein Mann beobachtete ihn und kam auf den Jungen zu. Er sprach ihn an: „Du dummer Junge! Du machst etwas vollkommen Sinnloses. Siehst du denn nicht, dass der gesamte Strand voller Seesterne ist? Die kannst du niemals alle zurück ins Meer werfen! Was du hier tust, ändert nicht das Geringste!”
Einen Moment lang sah der Junge den Mann nachdenklich an. Dann bückte er sich nach dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn zurück ins Meer. Zu dem Mann aber meinte er mit Überzeugung: “Für ihn wird es etwas ändern!”
aus: Porter, Patrick: Entdecke dein Gehirn, Junfermann, 1997; nacherzählt
Bild: dahmenj