Gedanken zur Schule

Annamaria Testa, Lehrbeauftragte an der Wirtschaftsuniversität in Mailand, hat vor einigen Jahren fünfundneunzig Thesen über die Schule nicht etwa an die Türen der Regierung angeschlagen, sondern in ihrem Blog Nuovo e Utile veröffentlicht.
Die 95 Thesen wurden von Lehrenden, Eltern und Schülern mit großem Interesse diskutiert und sie sind alle auch heute noch aktuell. Da sie – genau wie Martin Luthers Thesen – international Gültigkeit haben, wurden diese von Marisa Herzog für die Lehrmittel Perlen übersetzt und einige der interessanten Gedanken sollen hier angeführt sein, um nicht nur Neugierde auf alle 95 Thesen zu wecken, sondern um sich auch Gedanken über seinen eigenen Beitrag im Kontext Schule zu machen und sein Tun in diesem Zusammenhang zu reflektieren:

  • Die Kinder sollen sich in der Schule nicht langweilen. Wer sich langweilt, lernt nichts.
  • Das Gegenteil von „sich in der Schule nicht langweilen“ ist nicht etwa „Spaß haben“. Es ist „interessiert sein“.
  • Ein Thema ist wie eine Stadt. Gib mir einen guten Stadtplan und hilf mir, sie zu entdecken.
  • „Sag weder zu viel noch zu wenig. Sag das Richtige. Sei sachlich. Sei klar, nicht mehrdeutig, kurz, ordentlich„, sind die Maximen von Paul Grice. Sie gelten auch für Schulbücher.
  • Das Whiteboard ist ein Mittel, nicht ein Zweck und kein Ersatz für eine gute Lehrperson. Doch es ist hilfreich.

Download: 95 Thesen zur Schule

Bild: PrebenGammelmark