Ein genügsames Leben

„Meine Idee vom Leben ist die Genügsamkeit. Das ist ein anderer Ansatz als Sparsamkeit, wie ihr sie in Europa festsetzt, die alles beschneidet und die Menschen ohne Arbeit zurücklässt.

Ich konsumiere das Notwendige, aber ich akzeptiere keine Verschwendung. Denn wenn ich etwas kaufe, kaufe ich es nicht mit Geld, sondern mit meiner Lebenszeit, die ich gebraucht habe, um es zu verdienen. Lebenszeit ist ein wertvolles Gut, mit dem man sorgsam umgehen soll. Man soll es aufbewahren für die Dinge, die uns gefallen und motivieren.

Diese Zeit für mich selber nenne ich Freiheit. Und wenn du frei sein willst, musst du genügsam mit den Konsumgütern umgehen. Die Alternative ist, dich zum Sklaven der Arbeit zu machen, um dir stattliche Konsumgüter zu leisten, die dir jedoch die Zeit zum Leben wegnehmen.“

José Mujica, (*1935, von 2010 bis 2015 Präsident Uruguays und als „weltweit ärmster Präsident“ bezeichnet, weil er von seinem Präsidentengehalt von 12 500 USD lediglich 10 % behielt und den Rest an kleine Unternehmen und NGOs spendete.)

Bild: mariya_m