Wind der Vergebung

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Zwei Freunde waren auf dem Weg durch die Wüste. Wie es auf einer Reise manchmal vorkommt, fingen die beiden an zu streiten. Beide Freunde beharrten auf ihrem Standpunkt und in der Hitze des Gefechts, gab der eine dem anderen eine Ohrfeige.
Der Geohrfeigte war zutiefst gekränkt und schrieb nur stumm in den Sand: „Heute hat mir mein Freund eine Ohrfeige gegeben.“ …
Sie setzten ihren Weg fort, bis sie schließlich zu einer Oase kamen. Um sich zu erfrischen, sprangen sie ins kühle Wasser. Dabei wäre der, der zuvor die Ohrfeige bekommen hatte, beinahe ertrunken, hätte ihn sein Freund nicht in letzter Minute gerettet. Als dieser sich wieder erholt hatte, nahm er einen Meißel und gravierte Folgendes in einen Stein: „Heute hat mir mein Freund das Leben gerettet.“
Der andere war sehr erstaunt und fragte: „Warum hast du, als ich dich geschlagen habe, nur in den Sand geschrieben, und nun schreibst du in einen Stein?“
Der Freund lächelte ihn an und antwortete: „Wenn ein Freund uns verletzt, sollten wir es in den Sand schreiben, wo der Wind der Vergebung es wieder auslöschen kann. Aber wenn uns etwas wirklich Wunderbares widerfährt, dann sollten wir es in einen Stein gravieren, von wo es nicht mehr gelöscht werden kann. Das soll tief in unserem Herzen wie ein Schatz gehütet werden.“
Übe dich darin, in den Sand zu schreiben, damit der Wind der Vergebung die Chance hat, Enttäuschungen und Verletzungen wieder vergessen zu machen.

Verfasser unbekannt

Bild: Antranius