Auf Initiative der World Federation for Mental Health (Weltverband für Psychische Gesundheit, WFMH) wurde 1992 erstmals dieser Aktionstag ausgerufen, um auf psychische Krankheiten hinzuweisen. Im Mittelpunkt des Aktionstages stand eine weltweit übertragene Fernsehsendung aus Tallahassee, in der Betroffene und Experten über diese Leiden sprachen. 1994 wurde der World Mental Health Day unter ein Motto gestellt. Zahlreiche staatliche Einrichtungen, private Organisationen, sowie die Vereinten Nationen gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation (world-mental-health-day) unterstützten die Initiative, die sich zu einem Aktionstag mit weltweiten Veranstaltungen entwickelte.
Stellen wir uns eine Welt vor, in der psychische Gesundheit geschätzt, gefördert und geschützt wird; wo jeder die gleiche Chance hat, sich geistiger Gesundheit zu erfreuen und seine Menschenrechte auszuüben; und wo jeder Zugang zu der psychischen Gesundheitsversorgung hat, die er benötigt. Ein schönes Ziel – doch leider ist durch die letzten Jahre der Pandemie dieses Ziel in weite Ferne geraten. Die Covid-19 Pandemie hat auf diesem Gebiet eine weltweite Krise ausgelöst. Die Angststörungen oder Depressionen stiegen auf einen Höchstwert von ca. 25% an. Die Möglichkeiten, sich einer Behandlung zu unterziehen oder anderweitige Hilfe zu bekommen, unterliegen aber weiterhin einem Negativtrend.
Dazu kommt, dass Stigmatisierung und Diskriminierung nach wie vor ein Hindernis ist für die soziale Inklusion. Wichtig ist, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen können, das Bewusstsein dafür zu schärfen, welche präventiven Maßnahmen zur psychischen Gesundheit funktionieren - der Welttag der psychischen Gesundheit ist genau diese Gelegenheit, hier gemeinsam aktiv zu werden. Die WHO hat nicht nur eine Kampagne zum Thema „Psychische Gesundheit und Wohlbefinden für alle als globale Priorität“ gestartet.
Psychische Gesundheit ist aber leider nicht nur ein Thema bei Erwachsenen. Die meisten Studien gehen bezüglich Verhaltensauffälligkeiten oder psychischen Problemen bei Kindern und Jugendlichen von einer geschätzten Häufigkeit zwischen 10 und 20 Prozent aus, andere beziffern die Rate der Kinder und Jugendlichen, die in den letzten sechs Monaten psychische Störungen zeigten, zwischen 15 und 22 Prozent. Als häufigstes Störungsbild werden hierbei Angststörungen genannt, gefolgt von aggressiv-dissozialen Störungen sowie – in gleicher Häufigkeit – depressive Störungen und hyperkinetische Störungen, wie beispielsweise ADHS.
Die Zahlen zeigen, dass diese Problematik, auch eine enorme Herausforderung im schulischen Bereich ist. Deshalb ist es wichtig über dieses Thema zu sprechen und Initiativen dazu zu unterstützen.
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