Philosophieren mit Kindern

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"Die Neugierde der Kinder ist der Wissensdurst nach Erkenntnis, darum sollte man diese in ihnen fördern und ermutigen." (John Locke)
Philosophieren mit Kindern ist das Unterrichten von argumentativen und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten von Kindern und ist unter anderem Gegenstand der Didaktik der Philosophie. Es bezeichnet auch eine entsprechende Bewegung, die in den 1970er Jahren in den USA begann.
Philosophieren bedeutet, sich im geschützten Rahmen mit einem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Dies ist bereits im Kindergarten möglich, sobald ein Kind sich sprachlich artikulieren kann.
Es geht dabei in erster Linie um den Austausch von Gedanken. Im Zentrum steht aber das Individuum, welches zum Denken angeregt wird sowie die Gemeinschaft, die die unterschiedlichsten Meinungen und Erfahrungen gemeinsam betrachtet und hinterfragt.
Forscher sind überzeugt, dass wir alle mit einem Gefühl des Staunens geboren werden – des ursprünglichen Staunens – und dass die Zukunft unserer Menschheit von Bildungssystemen abhängt, die das ursprüngliche Staunen der Kinder kultivieren und fördern, anstatt es zu verringern. Dieses „Staunen“ führt in der Folge zu philosophischen Fragen.
„Für Kinder ist die Welt – und alles, was es darauf gibt – etwas Neues, etwas das Erstaunen hervorruft. Alle Erwachsenen sehen das nicht so. Die meisten Erwachsenen erleben die Welt als etwas Normales. Und genau da bilden die Philosophen eine ehrenwerte Ausnahme…. Für einen Philosophen oder eine Philosophin ist die Welt noch immer unbegreiflich, ja sogar rätselhaft und geheimnisvoll. Philosophen und kleine Kinder haben also eine wichtige gemeinsame Eigenschaft.“ (Gaarder 1991, 23.)
Es gibt bereits Studien, die die positiven Auswirkungen dieses Konzeptes belegen, wie z.B. das Vorhandensein von positiven Selbstkonzepten, der Neugier, individuellen Interessen und den differenzierten Wahrnehmungen, die vorhandenen Möglichkeiten zu Denk- und Problemlösefähigkeit, die Verstärkung der Phantasie und Kreativität, den Respekt und die Wertschätzung für Andere, der Empathie und Perspektivenübernahme, der besseren Kommunikations-Kooperations- und Konfliktfähigkeit, sowie der Konzentrationsfähigkeit.

Eine Hilfestellung mit den Kindern im Unterricht zu philosophieren bieten die Wochenperlen zur Sozialkompetenz. Sie enthalten Situationen aus dem Umfeld der Kinder und Jugendlichen und eignene sich ab der 3./4. Klasse. Durch Fragen, Aufträge, Rollenspiele, Diskussionsanlässe werden soziale Themen bewusst gemacht und geeignete Wege zum Umgang mit Problemen, Entscheidungen, Gefühlen usw. aufgezeigt und nachvollzogen.

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 Bild: geralt