"Das Lächeln ist ein universelles Kommunikationsmittel", sagt Willibald Ruch, Professor für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik an der Universität Zürich. "Genauso wie andere Gesichtsausdrücke ist es in der Evolution entstanden – zu einem Zeitpunkt, als der Mensch noch keine Sprache zur Verständigung entwickelt hatte."
Um zu lächeln, nutzen wir Menschen zig Muskeln. Bei einem ausgiebigen Lacher, bei dem zusätzlich die Bauchmuskeln, Rippenmuskulatur und das Zwerchfell zum Einsatz kommen, können es sogar bis zu 135 Muskeln sein. Rund 15-mal am Tag lächeln wir: über Witze, peinliche Situationen oder einfach, weil jemand anderes lächelt. Dabei ist Erwachsenen das Lächeln schon sehr vergangen, denn Kinder lächeln wesentlich öfter: bis zu 400-mal täglich.
Lächeln, könnte man sagen, ist der Kitt, der menschliche Beziehungen zusammenhält. Das Mienenspiel hat eine mythisch anmutende Macht über uns. Menschen, die lächeln, werden nicht nur als schöner empfunden, sondern auch als kompetenter und intelligenter. Ein lächelndes Gesicht aktiviert außerdem andere Gehirnbereiche als ein ernstes Gesicht. Deshalb können sich Menschen besser an den Namen eines Menschen erinnern, der bei der ersten Begegnung gelächelt hat.
Lachen und Lächeln entspannt und steigert das Immunsystem. Gleichzeitig senkt es das Schmerzempfinden und erhöht die Selbstheilungskräfte. Sowohl beruflich als auch privat sollten Erwachsene zumindest in diesem Fall ein wenig Kind bleiben und wieder lernen, häufiger zu lächeln.