Martinstag

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Martins Zug

Jedes Jahr finden am 11. November in vielen Teilen von Deutschland, Österreich und der Schweiz Martinsumzüge statt. Martinslieder gehören genauso, wie die von Kindern selbstgebastelten Laternen zu diesem Lichterfest, das schon im Kindergarten zelebriert wird. Dieser Laternenumzug hat überkonfessionellen und katechetischen, also „unterweisenden“ Charakter, denn im Zentrum dieses Brauches steht die Mitmenschlichkeit und der Dienst am Nächsten, so wie es der Sohn eines römischen Tribuns, Martin, mit der Teilung seines Offiziermantels vorgelebt hat. Er schenkte die Hälfte des Mantels einem frierenden Bettler. Der Legende nach erschien ihm in der darauffolgenden Nacht Jesus, der mit der Hälfte des Mantels bekleidet war und sich bei ihm für seine Nächstenliebe bedankte gemäß dem Bibelwort: „ Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“
Nach diesem Erlebnis entsagte Martin dem Dienst in der Armee und lebte als Mönch in einem Einsiedlerlager, aus dem später das erste Kloster Galliens hervorging. Etwa ein Jahr später sollte er zum Bischof von Tour ernannt werden, was er - der Legende nach - verhindern wollte, indem er sich in einem Gänsestall versteckte. Durch das aufgeregte Geschnatter der Gänse wurde er aber entdeckt und seiner Berufung zugeführt. In einer anderen Version der Legende wurde er von den Menschen nachts mit Fackeln und Laternen gesucht, weshalb sich im Laufe der Zeit der Laternenumzug entwickelte. Nichtsdestotrotz sind die Gänse bis heute ebenso Bestandteil des Gedenkens an seine Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit geblieben, denn vielerorts startet auch das Martinigansessen.

Zwei Dateien liegen für die Kinder zur Vertiefung in die Thematik auf:
Einmal ein Heft für die 1.- 3. Klasse und einmal eines für die 3. - 5. Schulstufe.

Bildquelle: Wikimedia Commons Lizenz