Malerinnen und ihre Bilder: Georgia O’Keeffe

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„Bevor ich den ersten Pinselstrich mache, frage ich mich: Bin das wirklich ich? Hat mich hier vielleicht ein Gedanke beeinflusst, den ich von einem Mann übernommen habe? Ich versuche mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, ein Bild so zu malen, dass es ganz allein eine Sache der Frauen und gleichzeitig ganz allein meine Sache ist.“ (Georgia O’Keeffe)

„Die Männer tun mich gern ab als beste Künstlerin unter den Frauen. Ich glaube aber, ich bin einer der besten Künstler überhaupt.“ (Georgia O’Keeffe)

Georgia O’Keeffe ist die bekannteste und erfolgreichste US-amerikanische Malerin des 20. Jahrhunderts. Besonders ihre stark vergrösserten, fast abstrakten Blumenbilder sind weltberühmt.

Georgia wurde 1887 als zweites von sieben Kindern in eine Bauern-Familie geboren. Ihre Mutter unterstütze ihren Wunsch, Malerin zu werden und ermöglichte ihr und ihren Schwestern Zeichenunterricht. Georgia war so gut, dass sie die Kunsthochschule in Chicago und in New York besuchen konnte. Sie studierte bei einflussreichen Kunstlehrern traditionelle Maltechniken.

Doch 1908 war sie von der Malerei entmutigt. Sie dachte, dass ihre Fähigkeiten nicht genügten, um ihren Lebensunterhalt als Malerin zu verdienen.

O’Keeffe nahm eine Stelle als Grafikerin und Kunstlehrerin an, besuchte aber weiterhin Malkurse und -lehrgänge. Eine Freundin brachte einige Werke von Georgia zu einem Galeristen namens Alfred Stieglitz, der auch als Fotograf berühmt war. Dieser erkannte sofort die hervorragende künstlerische Qualität ihrer Bilder und stellte sie ohne ihr Wissen in seiner Galerie aus. Dadurch wurde O’Keeffe bekannt und Stieglitz wurde ihr Förderer und Manager. 1924 heirateten Alfred Stieglitz und Georgia O’Keeffe.

Georgia OKeeffe Red Canna 1919 HMA1917 organisierte Stieglitz die erste Einzelausstellung für O’Keeffe mit Ölgemälden und Aquarellen in seiner Galerie 291. Anfang der 1920er Jahre malte Georgia erste leicht abstrakte Landschaftsbilder, mit künstlichen Farben, Spiegeleffekten und Symmetrie. Georgia fertigte nun vor allem grossformatige Gemälde von Naturformen an; alle wirkten aus der Nähe wie durch ein Vergrösserungsglas gesehen. Später malte Georgia in New York die Wolkenkratzer, die sie von ihrem Hotelzimmer im 30. Stockwerk sah.

Mit ihren abstrakten Darstellungen der Natur wurde sie bald zu einer der bekanntesten Künstlerinnen Amerikas; sie wurde auch Mutter der amerikanischen Moderne genannt. Ab Ende der 1920er Jahre wurden O’Keeffes Bilder wieder vermehrt gegenständlich.

Um 1928 verspürte Georgia den Drang zu reisen, um sich neu von der Kunst inspirieren zu lassen. Sie reiste nach New Mexico und verliebte sich in die Felsen, Wüsten und Berge, die sie hier sah. Von da an verbrachte und arbeitete sie jedes Jahr mehrere Monate in New Mexico. Sie begann, Knochen zu sammeln und zu malen. 1940 kaufte sich O‘Keeffe in New Mexico ein Haus ohne fliessendes Wasser, ohne Strom und ohne Telefonverbindung.

Mit über 80 Jahren begab sich O’Keeffe auf ihre erste Weltreise. Dabei hatten es ihr die Wolkenformationen aus dem Flugzeugfenster heraus betrachtet besonders angetan. Sie wurden zu ihrem neuen Motiv.

Später liess ihre Sehkraft nach, bis sie vollständig erblindete. Am 6. März 1986 starb Georgia O’Keeffe im Alter von 98 Jahren in Santa Fe.

Georgia O’Keeffe hinterliess über 2000 Arbeiten. Ihr 1932 entstandenes Bild  Jimson Weed/White Flower No. 1 wurde 2014 für 44,4 Millionen Dollar versteigert. Damit wurde O’Keeffe zur teuersten Malerin der Kunstgeschichte.

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Download: Karteikarten Georgia O’Keeffe

Zielgruppe: 3.-5. Klasse
Bezug Lehrplan21: BG.3.A.1
Bilder: Wikimedia Commons, Quellenangaben im Heft, Red Canna, Lizenz