Allerseelen ist der Tag des „Gedenkens an alle verstorbenen Gläubigen“, an dem es Brauch ist, die Gräber zu besuchen.
Es gibt aber auch einen anderen Brauch, der interessant ist, ihn einmal näher zu betrachten.
Vielerorts in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es zu Allerheiligen ein eigenes Gebäck – meist ein Hefegebäck in Form eines Zopfes. Belegt ist diese Gebäcksform bereits 1699 in Oberösterreich, wo es noch als „Heiligenstriezel“ benannt wurde. Es ist aber gesichert, dass es zuvor schon dieses Gebäck in Form von Laiben und Wecken gab. Die Form des Zopfes geht darauf zurück, dass man früher Witwen - als Zeichen ihrer Trauer - den Zopf abgeschnitten hat, um dann dieses Haarteil als Grabbeigabe mit dem Gatten zu beerdigen. Dem verschlungenen Flechtwerk wurde nämlich nachgesagt, dass es böse Geister einfangen kann.
Ab dem 18.Jhdt. wurde das Hefegebäck an Arme und Kinder verschenkt, um stellvertretend für die Verstorbenen Gutes zu tun. In vielen Teilen Österreichs und Bayern bekamen Kinder von deren Taufpaten einen solchen Striezel überreicht, in dem auch eine Münze miteingebacken sein konnte. Das helle Gebäck stellte aber auch ohne Geldstück eine Rarität dar, weil sich arme Leute kaum Weißbrot leisten konnten. Auch auf den britischen Inseln gab es den Brauch, dass arme Kinder zu Allerseelen sich ein kostbares Gebäck – den Allerseelenkuchen – erbetteln konnten, in dem sie von Haus zu Haus zogen. Man nimmt an, dass Auswanderer diesen Brauch in Amerika weiterpflegten und in weiterer Folge der zu Halloween beliebte „Trick or Treat“-Brauch darauf zurückzuführen ist.
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