Seit Jahren war es unser Wunsch, einmal einen Schwarzspecht über längere Zeit beobachten zu können. Er ist ein scheuer Vogel und oft „nur“ zu hören oder kurz zu sehen. Vor zwei Wochen ging unser Wunsch in Erfüllung, und zwar in einem totholzreichen Auenwald in der Nähe unseres Wohnortes. Bei dieser Höhle handelt es sich nicht um eine Bruthöhle, sondern um einen sogenannten „Fressbaum“, der Nahrung in Form von Insektenlarven im Totholz verspricht.
Der Schwarzspecht arbeitete sehr intensiv, wir sahen regelrecht die Späne fliegen. Während fast einer Stunde waren wir Zuschauer, versteckt hinter einem dicken Stamm. Wir wissen nicht, seit wie vielen Tagen der Schwarzspecht an dieser Höhle bereits gearbeitet hatte, jedenfalls setzte er sein Werk in den nächsten Tagen fort.
Wenn der Baumeister nicht anwesend war, zeigten sich andere Vögel an seiner Höhle. Als Erstes erschien ein Grauspecht-Weibchen und betrachtete das Werk seines grossen Verwandten neugierig.
Später inspizierte ein Mittelspecht (Bild unten links) die inzwischen noch grösser gewordene Baumhöhle. Kaum war dieser weg, tauchte ein Kleiber (unten Mitte) auf und später sogar noch der kleine Zaunkönig (unten rechts).
Video, Fotos und Text: Beni und Edith Herzog
Blog-Artikel: Aktive Spechte im Frühjahr