Vogel des Monats: Erlenzeisig

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Erlenzeisig Titelbild

Winterzeit irgendwo im Schweizer Mittelland: Ein Schwarm von kleinen gelb-grünen Vögeln fliegt dicht an dicht durch die Luft und landet in einer Erle oder Birke. Dort hangeln sie akrobatisch an den reifen Zäpfchen herum und picken aus diesen geschickt mit ihrem feinen Schnabel die Samen heraus. Wird einer der Vögel durch eine Bewegung oder ein Geräusch erschreckt, fliegt er auf und mit ihm der ganze Schwarm – bis sie sich wieder auf einem anderen Baum niederlassen.

Erlenzeisig 1 hangeln akrobatisch

Mit einer Länge von zwölf Zentimetern sind Erlenzeisige relativ kleine Vertreter der Finkenvögel, ihre Flügelspannweite beträgt 20 bis 23 Zentimeter. Beim Männchen mit gelb-grünem Gefieder sind Stirn, Scheitel und Kehle schwarz.

Erlenzeisig 2 Maennchen

Das Weibchen (unten) hat eine helle, dunkel gestrichelte Unterseite. Beide Geschlechter haben eine olivgrüne Oberseite mit feinen dunklen Streifen. Auffällig ist die gelbe Flügelbinde. Der Schnabel des Erlenzeisigs ist für einen Finken relativ lang und schmal. Der Gesang des Männchens ist eilig zwitschernd, trillernd und knirschend, er wird von Baumspitzen aus oder im Flug vorgetragen.

Erlenzeisig 3 Weibchen

Erlenzeisige kommen in ganz Europa vor – mit Ausnahme von Island und Nordskandinavien. Bevorzugter Lebensraum sind hohe, nicht zu dichte Nadelwälder der Gebirge und des Tieflands. Hauptnahrung sind Baumsamen, insbesondere von Fichten, Erlen und Birken sowie Nüsschen. Das Vorkommen des Erlenzeisigs in seinem Areal ist lückenhaft und die Bestandsdichten schwanken, denn er lässt sich bevorzugt dort nieder, wo das aktuelle Samenangebot einen guten Erfolg bei der Jungenaufzucht verspricht. In Deutschland, Österreich und der Schweiz brütet er überwiegend in den Alpen, im Schweizer Jura und in den deutschen Mittelgebirgen in Höhenlagen von 1000 bis 2000 Meter über Meer, wo die Wälder einen hohen Fichtenanteil aufweisen.

Erlenzeisig 4 Winterhalbjahr

In den tieferen Lagen sind Erlenzeisige vorwiegend im Winterhalbjahr von Oktober bis März anzutreffen und halten sich dann gerne in der offenen Landschaft, in Parks und in Gärten auf, wo sie hauptsächlich Erlen-, Birken- und andere Pflanzensamen fressen. Sie ziehen dann in grösseren Trupps von fünfzig bis weit über hundert Vögeln umher, immer auf der Suche nach genügend Winterfutter. Gerne tun sie sich dann auch mit Birkenzeisigen oder Stieglitzen in gemischten Schwärmen zusammen.

Erlenzeisig 5 Futterstelle

 

Bei besonders winterlichen Verhältnissen oder Futterknappheit erscheinen sie auch an der Futterstelle im Garten.

Wegen ihrer Eigenschaft, zwischen Winter- und Sommerhalbjahr zwischen tieferen und höheren Lagen hin- und herzuziehen, werden Erlenzeisige als «Vertikalzieher» bezeichnet. Die in Nordeuropa brütenden Erlenzeisige ziehen zum Überwintern nach Mittel- oder Südeuropa.

 

 

Bild unten: Erlenzeisigpaar auf verblühter Wegwarte.
Welches ist das Männchen, welches das Weibchen?

Erlenzeisig 6 Paar

Erlenzeisig T

Die ausführliche Dokumentation zum heutigen Vogel des Monats für den Unterricht finden Sie hier:  Erlenzeisig oder in der Lehrmittel Boutique, wo das Heft auch für Nichtmitglieder kostenlos zur Verfügung steht.

Ich danke Edith und Beni Herzog herzlich für die interessanten Informationen und die wunderbaren Fotos. Auf ihrer Webseite benifotos.ch sind die Bilder grösser und noch prächtiger zu sehen.


Zielgruppe: 3. - 6. Klasse
Bezug Lehrplan 21: NMG 2.1 NMG 2.3 NMG 2.4 NMG.2.6