Eine Geschichte aus dem Alten Orient erzählt von einem Mann, der so gut lebte, dass Gott beschloss, ihn zu belohnen. Er rief einen Engel herbei und schickte ihn zum Mann. Er sollte ihn fragen, was er sich wünschte: Jeder Wunsch würde ihm erfüllt werden.
Der Engel erschien dem freundlichen Mann und überbrachte ihm die gute Nachricht. Doch der freundliche Mann antwortete: „Ich bin bereits glücklich. Ich habe schon alles, was ich mir wünsche.“ Der Engel erklärte ihm, dass er aus Höflichkeit das Angebot Gottes annehmen sollte. Also antwortete der freundliche Mann: „Gut. Ich wünsche mir, dass alle, denen ich begegne, sich wohlfühlen. Doch ich will davon nichts wissen.“
Von diesem Augenblick an ging der freundliche Mann durch die Welt und die verwelkten Pflanzen blühten wieder auf, heruntergekommene Tiere erholten sich, Kranke wurden gesund, Unglückliche wurden von ihren schweren Bürden befreit, Streitende schlossen Frieden und wer ein Problem hatte, fand eine Lösung. Doch all dies geschah hinter dem Rücken des freundlichen Mannes, nichts davon nahm er wahr. In ihm entstand kein Stolz über das Gute, das er verursacht hatte, noch hatte er irgendwelche Erwartungen. Ahnungslos und zufrieden ging der freundliche Mann durch die Strassen des Lebens und verschenkte das Glück.
Quelle: Qumran2
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