Das Auge sagte eines Tages: „Ich sehe hinter diesen Tälern im blauen Dunst einen Berg. Ist er nicht wunderschön?“
Das Ohr lauschte und sagte nach einer Weile: „Wo ist ein Berg, ich höre keinen.“
Darauf sagte die Hand: „Ich versuche vergeblich, ihn zu greifen. Ich finde keinen Berg.“
Die Nase sagte: „Ich rieche nichts. Da ist kein Berg.“
Da wandte sich das Auge in eine andere Richtung. Die anderen diskutierten weiter über diese merkwürdige Täuschung und kamen zu dem Schluss: „Mit dem Auge stimmt etwas nicht.“
Kahlil Gibran, 1883 - 1931