"Ich liebe die Schule, weil sie zum Wahren, zum Guten und zum Schönen erzieht. Erziehung kann nicht neutral sein. Sie ist positiv oder negativ, sie bereichert oder sie laugt uns aus, sie lässt einen Menschen wachsen oder drückt ihn nieder und kann ihn sogar fertig machen.

Eine saubere Niederlage ist immer besser als ein schmutziger Sieg! Denkt daran! Das wird uns fürs Leben nützen. Lasst uns das gemeinsam sagen: Eine saubere Niederlage ist immer besser als ein schmutziger Sieg! Alle zusammen! Eine saubere Niederlage ist immer besser als ein schmutzgier Sieg!

Der Auftrag der Schule ist es, den Sinn für das Wahre zu entfalten, den Sinn für das Gute, den Sinn für das Schöne. Und das geschieht auf einem reichhaltigen Weg, bestehend aus vielen "Zutaten". Deshalb gibt es auch verschiedene Fächer! Weil die Entwicklung eine Frucht aus verschiedenen Elementen ist, die zusammen agieren und die die Intelligenz, das Bewusstsein, das Gefühls- und Gemütsleben, den Körper und vieles mehr anregen. Wenn ich zum Beispiel diesen Platz studiere, den Petersplatz, lerne ich Dinge über Architektur, über Geschichte, Religion, sogar über Astronomie: Der Obelisk weist zur Sonne hin, doch nur wenige wissen, dass dieser Platz auch eine riesige Sonnenuhr ist.

Auf diese Weise kultivieren wir in uns das Wahre, das Gute und das Schöne. Und wir lernen, dass diese drei Dimensionen stets gemeinsam auftreten, keine steht für sich alleine da. Wenn etwas wahr ist, ist es gut und ist es schön; wenn es schön ist, ist es gut und ist es wahr und wenn es gut ist, ist es wahr und ist es schön. Und gemeinsam lassen uns dieses Elemente wachsen und helfen uns, das Leben zu lieben, auch wenn es uns schlecht geht, auch wenn wir mitten in Problemen stecken. Die wahre Erziehung lässt uns das Leben lieben und sie öffnet uns die Fülle des Lebens!"

Papst Franziskus zu 300'000 Schülern am "Tag der Begegnung mit der Schule", Rom, 14. Mai 2014

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