Die Zusammenstellung der Kinder in unseren Klassen entsteht meist zufällig und wir wissen alle, wie wichtig die zwischenmenschliche Ebene für ein erfolgreiches Lernen ist. In einer guten Atmosphäre fühlen sich die Kinder sicher, getragen und frei genug, um auch unkonventionelle, produktive Ideen einzubringen. Deshalb ist es sinnvoll, schon früh im Schuljahr und auch sporadisch im Laufe des Jahres teambildende Übungen durchzuführen.
Hier einige Ideen für lockere, spielerische Aktivitäten im Schulzimmer:
Menschenkette
Bei dieser Aktivität hören die Kinder einander gut zu und erkennen Gemeinsamkeiten. Ähnlichkeiten zu finden fördert den Teamgeist und es entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
Ein Kind stellt sich vor die Klasse und beginnt, den anderen etwas über sich selbst zu erzählen. Sobald ein anderes Kind etwas hört, das es von sich auch sagen könnte und das mit der Aussage des Sprechenden übereinstimmt, stellt es sich neben das sprechende Kind, hängt sich mit dem Arm ein und beginnt, von sich selber zu erzählen. Dies geht so weiter, bis alle Kinder an der Kette angehängt sind.
Damit sich nicht zu viele Kinder vom Gesagten angesprochen fühlen - zum Beispiel, wenn der Sprechende erzählt, dass er eine Schwester oder einen Bruder hat - ist es sinnvoll, im Voraus zu vereinbaren, dass Details eingefügt werden sollen, z.B. dass die kleine Schwester den Kindergarten besucht.
Schauen, zuhören, kreieren
Hier sind ganz viele Fähigkeiten gefragt. Die Kinder müssen beobachten, beschreiben, zuhören und das Gehörte umsetzen können.
Jede Gruppe bekommt einen Gegenstand (oder ein Bild) in einer Schachtel, der nicht für alle sichtbar ist. Nur ein einziges Gruppenmitglied (A) sieht den Gegenstand und beschreibt das, was er sieht, einem Gruppensprecher (B). B überbringt seiner Gruppe das Gehörte und die Gruppe beginnt gleich, gemeinsam aufgrund der erhaltenen Informationen den Gegenstand zu kreieren oder das Bild zu malen. Der Sprecher überbringt nur die Informationen, er darf nicht mithelfen beim Bauen oder Zeichnen. Die Gruppen dürfen A Rückfragen stellen, jedoch nie direkt, sondern nur über ihren Sprecher B.
Materialien zum Basteln des Gegenstandes stehen auf einem gemeinsamen Tisch zur Verfügung. Es ist wiederum nur einem einzigen Gruppenmitglied erlaubt, die notwendigen Hilfsmittel dort zu holen.
Wenn die Gruppen ihre Arbeiten beendet haben, zeigen wir allen das Original und vergleichen die Ergebnisse.
Blinder Hindernisparcours
Bei diesem Hindernislauf helfen Kinder einem Partner, mit verbundenen Augen einen Weg zu gehen, der mit Hindernissen bestückt ist. Wir bereiten einen einfachen, ungefährlichen Weg aus Hindernissen wie Papier, kleinen Blöcken, Stofftieren und kleinen Kissen für die einzelnen Paare vor.
Das Kind mit den verbundenen Augen geht den Parcours mit Hilfe seines Partners, der daneben steht und mündliche Anweisungen gibt, wie es den ganzen Weg zurücklegen und die Hindernisse umgehen kann, ohne dass diese berührt werden. Wenn das "blinde" Kind ein Hindernis berührt, geht es an den Anfang zurück und versucht es noch einmal von vorn.
Hat es das Ende erfolgreich erreicht, wird der Parcours neu ausgelegt und das zweite Kind bahnt sich den Weg an den Hindernissen vorbei.
Quelle: eHow.com
Bilder: Freedigitalphotos, supakitmod, jscreationzs